Sucht und Suche

Es ist ein Tabu in unserer Gesellschaft, uns selbst einzugestehen: Ja, ich bin süchtig.“

Abhängig sein von einer Substanz, die mich eigentlich von irgendetwas befreien, mir auf der Suche nach meiner Wahrheit helfen sollte und nun zu einer Last, einer unerträglichen Last geworden ist.

Ich habe also nicht gut für mich gesorgt, bin selbst verantwortlich für diese Misere der Abhängigkeit. Aber mich zum Opfer der Umstände oder anderer Menschen zu machen, heißt mich aufzugeben.

Ich will da raus!

Habe ich die Stärke, das zu schaffen?

Zu sagen: Ja, jetzt ist Zeit, etwas zu  ändern. Zu sagen:

Ich habe den unbedingten Willen, mich aus diesem selbst gebastelten Hamsterrad zu befreien.

Wenn ich dazu ja sagen kann, ist der erste  Schritt getan.

Ich selbst habe mich vor über 30 Jahren für das Leben entschieden, wusste, wenn ich so weitermache (mit Alkohol, Heroin und Koks), vielleicht noch ein oder zwei Jahre habe.

Es ist zu schaffen, diesen Willen und das dazugehörige Durchhaltevermögen aufrecht zu erhalten.  Mir eingestehen: Ich schaffe es nicht allein, ich brauche Hilfe! Mich jemandem mit meiner Hilflosigkeit ausliefern, ihm/ihr vertrauen können und Halt erfahren.

Ich weiß aus eigener, langer Erfahrung, dass immer wieder Momente kommen mit Gedanken wie: „Ich hab’s geschafft, jetzt kann ich‘s mal wieder probieren“; „Einmal ist ja nicht so schlimm, dann lass ich´s wieder“ ……

Nur weiß ich nicht vorher, wie mein Kopf und mein Körper darauf reagieren. Dass das Verlangen nach „meiner“ Substanz wieder überhandnimmt und alles andere zweitrangig wird - meine Freiheit, meine Würde, mein Selbstbewusstsein, die Ehrlichkeit mir selbst und anderen gegenüber.

Mich dauerhaft von Abhängigkeit zu befreien ist mein Ziel. Uneingeschränkte Ehrlichkeit mir selbst und Anderen gegenüber wünschenswert, doch nicht immer zu erfüllen. Mir das Ausweichen, die Unwahrheiten und Rückfälle verzeihen zu können, gehört auch dazu.

Wenn dir diese Zeilen etwas sagen, und du glaubst oder weißt, jetzt ist es Zeit für Veränderung, kann ich dich unterstützen. – Also: Anrufen, mail schreiben…..wir müssen reden.

 

Worin liegt der Unterschied zwischen einem Mann, der in die Kneipe geht, um ein Glas Bier zu trinken, und einem Mann, der in den Tempel geht und den Namen Ramas wiederholt? - Ich sehe da keinerlei grundlegenden Unterschied....Ich habe nichts gegen Flucht, aber ob sie nun über diese oder jene Straße führt, Flucht bleibt Flucht. Man flüchtet vor sich selbst...                      Jed McKenna